Nasswiesen mit Potenzial
„Ein Ampertaler Juwel!“ schwärmt Matthias Maino vom Landschaftspflegeverband von den Nasswiesen im Nordwesten von Kammerberg bei der Veranstaltung im Rahmen „Perlen des Ampertals“. Direkt erschließt sich diese Aussage beim ersten Blick auf den Feuchtgebiet- Komplex nicht. Erst durch Berichte über die Geschichte und Hintergründe erfährt man Spannendes über dieses Juwel und erkennt die Besonderheit dieses Gebietes.
Im Rahmen der Gebietsreformen, beginnend im Jahr 1972, und durch die Flurbereinigung konnten die anliegenden Gemeinden Fahrenzhausen und Petershausen, wie auch die Landkreise Freising und Dachau einige ökologisch wertvolle Flächen erwerben. Eine Biotopvernetzungsachse mit großem ökologischem Wert konnte so entstehen. Bürgermeister Heinrich Stadlbauer berichtet über die enge Zusammenarbeit mit dem Nachbarlandkreis und die vier, an Fahrenzhausen grenzenden Ortschaften.
Wasserbüffel zur Bewirtschaftung?
Entlang dem Grenzgraben, ein Seitenarm des Rettenbach und Gewässer dritter Ordnung liegen Nasswiesenflächen, für eine ackerbauliche Nutzung sind diese eher ungeeignet. Ungepflegt setzt sich Schilf oder Indisches Springkraut durch und verdrängt weniger dominante Pflanzen. Durch ein speziell entwickeltes Pflegekonzept reduziert man die robusten und schafft Lebensräume für gebietstypische Arten.
Pflegegänge per Hand sind allerdings körperlich sehr anstrengend, maschinell durchgeführt kostenintensiv. Alternativ bietet sich eine extensive Beweidung mit robusten Rindern an. Durch geringe Besatzstärke und eine möglichst lange, fast ganzjährige Beweidung könnten die Flächen bewirtschaftet werden und gleichzeitig ökologisch aufgewertet.
Der Landschaftspflegeverband steht hier in Kontakt mit interessierten Landwirten. Fabian Eichhorn liegt dieses Beweidungskonzept sehr am Herzen, ihn fasziniert die Vorstellung auf Flächen des Naturschutzes regionale Produkte zu produzieren und diese dann auch vermarkten zu können. Im Freisinger Moos startet aktuell ein Pilotprojekt, das in ähnlicher Weise auch in Kammerberg umgesetzt werden könnte. Für die Region rund um Fahrenzhausen wären diese neuen ursprünglichen Ampertalbewohner eine beeindruckende Bereicherung.
Eine Zusammenfassung der Biotoptypen und die Ziele des Verbundes haben wir in einer kleinen Broschüre zusammengefasst.