Vitalitätscheck im Ampertal
Die Herausforderungen der ILE Region
Die fünf Gemeinden der ILE Ampertal – Allershausen, Kirchdorf, Kranzberg, Langenbach und Paunzhausen – stehen vor bedeutenden Herausforderungen, die sich aus der Nähe zu München ergeben. Der Anstieg der Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsräumen führt zu steigenden Immobilienpreisen und einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Dies erschwert es sowohl Alteingesessenen als auch Neuankömmlingen, geeignete Wohnmöglichkeiten zu finden.
Um diesen Herausforderungen proaktiv zu begegnen, haben sich unsere Gemeinden entschieden, einen Vitalitätscheck zur Innenentwicklung durchzuführen. Dieses bedeutende Instrument, gefördert durch das Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern, zielt darauf ab, die Innenentwicklungspotenziale unserer Ortsteile umfassend zu erfassen.
Dabei werden nicht nur Baulücken und Leerstände betrachtet, sondern auch prägende Freiräume und die Nahversorgung innerhalb unserer Dörfer.
Die Lösung? Der Vitalitätscheck!

Der Vitalitätscheck ermöglicht einen detaillierten Überblick über die Potenziale in unseren Gemeinden. Aus diesem strategischen Instrument soll eine nachhaltige Innenentwicklung der ländlichen Gemeinden abgeleitet und für diese sensibilisiert werden. Wie können wir denHerausforderungen der Zukunft begegnen, ohne unsere Lebensqualität oder ländliche Identität zu verlieren?
Dazu waren Experten des Münchner Planungsbüros ifuplan – Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung – im Herbst 2024 vor Ort, um umfassende Ortsbegehungen durchzuführen. Ziel war es, systematisch Innenentwicklungspotenziale wie Baulücken, Leerstände, Freiflächen und Nahversorgungseinrichtungen zu erfassen.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden wertvolle Handlungsempfehlungen liefern, die es uns ermöglichen, unsere Entwicklungsmöglichkeiten optimal auszuschöpfen, ohne dabei die Lebensqualität und ländliche Identität unserer Gemeinden zu gefährden.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ergebnisse des Vitalitätschecks können als Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung unserer Gemeinden dienen. Die erhobenen Daten wurden in eine integrierte Flächenmanagement-Datenbank eingespeist und analysiert. Gemeinsam blicken wir so einer lebendigen, attraktiven und nachhaltigen Zukunft für das Ampertal entgegen.
Nur gemeinsam können wir die Weichen für vitale und lebendige Ortschaften und Freiräume stellen!
Wofür im Ampertal?
Die Region steht – nicht zuletzt durch die Nähe zu München – unter zunehmendem Siedlungsdruck. Wohnraum wird knapper, Preise steigen, Flächenverbrauch droht. Der Vitalitätscheck liefert hier eine fundierte Grundlage, um mit den Herausforderungen von Bevölkerungswachstum, Flächennutzung und ökologischer Verantwortung gezielt umzugehen. Innenentwicklung bedeutet: Bestehende, bereits erschlossene Flächen im Ort nutzen – und auf neue Siedlungen im Außenbereich möglichst verzichten. Oder, wie es bildhaft heißt: „Donat statt Krapfen“ – ein dichter Ortskern statt neuer Ringe am Ortsrand.
Was wurde gemacht?
Über ein Jahr hinweg – von Juni 2024 bis Juni 2025 – wurden:
- Grundlagendaten erhoben und potenzielle Flächen erfasst,
- Datenbanken mit Unterstützung der Kommunen gepflegt,
- Ortsbegehungen durchgeführt und Karten überarbeitet,
- Auswertungen und Analysen vorgenommen,
- Berichte erstellt und die Ergebnisse in einer gemeinsamen Veranstaltung vorgestellt.
Was ist dabei herausgekommen?

Die Bevölkerung in den fünf Gemeinden wächst stetig, was langfristig zu steigender Wohnraumnachfrage führt. Gleichzeitig wurden deutliche Innenentwicklungspotenziale identifiziert – darunter zahlreiche Baulücken, leerstehende Hofstellen sowie Wohngebäude mit Leerstandsrisiko.
Ein fiktives Beispiel verdeutlicht die Wirkung:
Bei der Ausweisung eines Neubaugebietes „auf der grünen Wiese“ entstehen hohe Infrastrukturkosten für Straßen, Leitungen und Versorgungsmaßnahmen. Viele Quadratmeter Fläche werden neu versiegelt. Mit kluger Innenentwicklung dagegen lassen sich Leerstände vermeiden und Baulücken und bereits vorhandene Infrastruktur sinnvoll nutzen – eine Win-Win-Situation für Umwelt, Haushalt und Gemeinschaft.
Eine wichtige, zentrale Erkenntnis des Vitalitätschecks:
Der erwartete Zuwachs im Ampertal (Bedarf neuer Ausweisung) ließe sich nahezu vollständig über Nachverdichtung im Innenbereich abdecken. Für jede der 5 Gemeinde wurden hierzu thematische Schwerpunkte ermittelt und Handlungsempfehlungen festgelegt.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Auf Grundlage der Analysen wurden für jede Gemeinde individuelle Handlungsempfehlungen entwickelt – von strategischen Flächenzielen bis hin zu planerischen und kommunikativen Maßnahmen. Diese Erkenntnisse dienen künftig als Leitlinie für die Ortsentwicklung, helfen Fördermittel gezielt einzusetzen und ermöglichen ein abgestimmtes Vorgehen innerhalb der Region.
Welchen Einfluss hat das auf die Entwicklung des Ampertals?
Der Vitalitätscheck stärkt die Region in ihrer Eigenverantwortung, Planungskompetenz und Nachhaltigkeit. Er hilft dabei, das Ampertal zukunftssicher zu gestalten: mit lebendigen Ortskernen, gesunder Infrastruktur und dem Erhalt der ländlichen Identität. Innenentwicklung wird so zur Schlüsselstrategie für ein lebenswertes Morgen.