Mobilität im Kulturraum Ampertal

Die Nähe zu den Ballungszentren München und Ingolstadt sowie zum Flughafen München macht das Ampertal zu einem beliebten Wohnort, bringt jedoch auch Herausforderungen:
Die A9 als wichtige Verkehrsader teilt das Gebiet, und zahlreiche Bundes- und Staatsstraßen durchschneiden die Landschaft, was zu Lärm, Behinderungen und Verkehrsproblemen führt. Der öffentliche Nahverkehr, vor allem der Busverkehr, ist oft unzureichend und orientiert sich hauptsächlich an den Schulzeiten. Ohne eigenes Auto fällt es vielen schwer, sich flexibel fortzubewegen.

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Ziele und Umsetzung

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, haben die LAG Mittlere Isar (Freising) und die ILE Ampertal eine Kooperation gebildet.
Zusammen mit der Technischen Universität München (Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung), der Ingenieurgesellschaft Schlothauer & Wauer und GreenCity wurden vorhandene Konzepte gebündelt und weiterentwickelt. Die Ergebnisse sind im MIA-Endbericht zusammengefasst.

In Workshops mit den Gemeinden entstand ein Maßnahmenkatalog zur Förderung nachhaltiger Mobilität, der alle relevanten Mobilitätsformen berücksichtigt. Die Bürgermeister*innen der LAG- und ILE-Gemeinden haben sich einstimmig für eine Begleitung bei der Umsetzung dieser Maßnahmen ausgesprochen, die teilweise bereits gestartet ist.

Geplante Maßnahmen

Das Konzept stützt sich auf mehrere Säulen:

  1. Motorisierter Individualverkehr: In ländlichen Gebieten bleibt das Auto ein wichtiger Bestandteil der Mobilität. Langfristig sollen jedoch Alternativen gefördert werden, um den PKW-Verkehr zu entlasten.

  2. Öffentlicher Nahverkehr: Vor allem in Randgebieten bietet der ÖPNV derzeit keine echte Alternative. Eine mögliche Lösung ist die Einführung von flexiblen Bedarfsverkehren, die ähnlich wie Anruf-Sammeltaxis funktionieren, jedoch flexibler einsetzbar sind. Diese Mobility-on-Demand-Angebote könnten per App gebucht werden und den Busverkehr ergänzen.

  3. Intermodale Verkehrsknotenpunkte: Verkehrsknotenpunkte erleichtern den Wechsel zwischen Verkehrsmitteln, wie Auto, Rad und Bus/S-Bahn. Zusätzliche Angebote wie E-Ladesäulen oder Packstationen könnten den Standort attraktiver machen und den Verkehr entlasten.

  4. Fuß- und Radverkehr: Mit attraktiven, durchgängigen Radwegen und Verleihsystemen sollen kurze Strecken einfacher ohne Auto zurückgelegt werden können.

  5. Ortsnahe Versorgung und Co-Working-Spaces: Ein ortsnaher Lebensmittelladen oder Co-Working-Spaces können eine Alternative für längere Fahrten bieten und die Notwendigkeit für Pendelverkehr reduzieren.

E-Ladesäulen an Rathäusern

E-Laden im Ampertal

Ein konkretes Projekt des MIA-Mobilitätskonzepts ist die Installation von E-Ladesäulen an den Rathäusern im Ampertal. Das Förderprogramm „Ladeinfrastruktur vor Ort“ des Verkehrsministeriums, das 2020 gestartet wurde, bietet finanzielle Unterstützung. Die Bürgermeister*innen des Ampertals ergriffen diese Chance und beauftragten die Regionalmanagerin Nina Huber mit der Suche nach Anbietern. Die Bürger-Energiegenossenschaft (BEG) unterbreitete ein attraktives Angebot für 14 Ladesäulen, die sukzessive installiert wurden und Besuchern sowie Einheimischen das Laden ihrer E-Fahrzeuge ermöglichen.

Die Umsetzung der Maßnahmen bedarf enger Zusammenarbeit. Die beteiligten Gemeinden möchten durch ein Mobilitätsmanagement eine zentrale Koordinationsstelle schaffen, die gemeinsam mit der LAG Mittlere Isar und der ILE Ampertal als Schnittstelle fungiert.

Gefördert das das LEADER- Programm konnte das Büro TeamRed mit der Iniitiierung der Maßnahmen beauftragt werden.

Die 18 beteiligten Gemeinden arbeiten in fünf Arbeitsgruppen und unter der intensiven Leitung der Verkehrsplaner zusammen um Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung, die Förderung von Rad- und Fußverkehr, die Stärkung des ÖPNV und die Schaffung von Mobilitätsknoten zu realisieren.

Aktuelles auf der Seite MIA macht zukunft